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SPEREVVI
Redon, Bretagne, DCCCXXX - DCCCXL

Eudo fitz Spirevvic's Vorfahren


Historischer Kontext


Die Herren Sperevvi findet man in den Analen der Abtei von Redon, oftmals als Zeugen, testes; und meist zugleich mit König Salomon. Die in den Prozessen berufenen Zeugen mussten bestimmte Bedingungen erfüllen: "Electi sunt viri idonei, vita et moribus probati, qui, "nulla iniquitatis mercede seducti, falsum testimonium perhiberent, sed "quod rectum verissimumque de hac re scirent, in nomine Dei omnipo-"tentis adjurati, sine ulla faisitate dicerent et jurarent ⪪  1. " Im Cartulaire de Redon sind "Boni Homines" dazu berufen, durch ihre Anwesenheit die verschiedenen in ihrer Gemeinde oder in benachbarten Orten erlassenen Dicta zu bestätigen und bezeugen.

z.B. - Cartularien aus Redon und REGESTA IMPERII

Ludwig der Fromme - RI I n. 930a

834, Theodonis villa pal. r.
Schenkung der pfarre (plebs) Bains abt Conwoion, der auf befehl Nominoes mit einem gesandten desselben hieher zum kaiser gekommen war; am hof sind die bischöfe Hermor (St. Malo) und Felix (Quimper) anwesend, iener befürwortet das anbringen des abts. G. Conwoionis I, 11 M. G. RS. 15,457 vgl. Sickel Reg. 348 L 324, UL. 236. Die ausstellung der urk. no 933 (fecitque ei praeceptionem atque anulo suo signare iussit) erfolgt erst nov. 27, die schenkungsurk. Nominoes, die nur ein drittel von Bains umfasst, datirt vom 18. iuni, Courson Cart. de Redon 2.
Empfohlene Zitierweise
RI I n. 930a, in: Regesta Imperii Online, URI: http://www.regesta-imperii.de/id/0834-00-00_1_0_1_1_0_2021_930a
(Abgerufen am 08.01.2023).

Ludwig der Fromme - RI I n. 933

834 nov. 27, Attiniacum

(-) schenkt dem Kloster Redon, das Abt Conwoion zu Bains im Gau Broweroch mit seiner Genehmigung erbaute, auf dessen Bitte und auf Fürsprache seines getreuen Nominoe die Pfarre Bains und das örtchen Lantdegon.


Hirminmaris not. adv. Hugonis. K. s. XVII (Duchesne) Mél. Colbert., Coll. Baluze 46, CL. 12695 u. a., sämmtlich ex ch., Paris bibl. nat. *Lobineau 2,29 ex ch. = Morice 1,270 = Bouquet 6,597 = Migne 104,1251 = Courson Cart. de Redon 355.
Datierung nach der Beurkundung, die Schenkung selbst erfolgte schon im Iuli zu Diedenhofen vgl. no 930a
Die Gründung Redons als karolinisch-benediktinisches Klostermodell erfolgte ja bereits um 832 und hatte in seinem Umkreis mindestens 18 kleine plebs/ploys, die auf eine kleinstrukturierte, nicht hierarchische Gesellschaftsform mit wenigen Adeligen hinweist..
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RI I n. 933, in: Regesta Imperii Online
(Abgerufen am 08.01.2023).

Unter Karl dem Großen versuchten die Franken die Bretonen zu unterwerfen. In den Jahren 786, 799 und 811, also 3 mal innert 25 Jahren eroberten sie die Bretagne - aber dreimal, nachdem sie sich unter dem Schwert des Kaisers verneigt hatten erhoben die Bretonen wieder ihr Haupt.
Ludwig der Fromme übergab dann die Grafschaft Vannes an einen ihrer Anführer, Nominoë, der sich bei seinen Landsleuten durchsetzte und die Gründung eines Klosters an den Ufern der Vilaine unter der Leitung von Abt Konwoïon förderte. Dort finden sich die Urkunden, die eine Spur unserer Vorfahren bewahren.


In und um Redon ging es dann weiterhin kämpfereich einher.
Unter der Herrschaft Karls des Kahlen - (RI I,2,1 n. 364) zieht während dessen Aufenthalt in Aquitanien vor dem 24. Mai 843 Rainald, der Graf von Nantes und Herbauge, in die Bretagne ein; ein Heer unter Führung von Erispoë, dem Sohn Nominoës und Lambert zieht gegen ihn, schlägt ihn in der Schlacht bei Messac (dép. Ille-et-Vilaine, arr. Redon, con Bain-de-Bretagne); wobei Rainald am 24. Mai getötet wird und viele Gefangene gemacht werden. Anschließend nimmt Lambert die Stadt Nantes ein.
Dabei wird 844 der Sohn Rainalds, Herveus ermordet.
Karl der Kahle - (RI I,2,1 n. 505) zieht am 22. November 845 mit einem kleinen Aufgebot gegen Nominoë, wird jedoch von diesem in der Schlacht bei Ballon besiegt und kann nur mit Mühe entkommen.
Ballon liegt in der Nähe von Redon. Diese Schlacht wird in 2 Urkunden des Chartulars von Redon erwähnt : Courson, Cartulaire, Nr. 121 S. 91f.; Nr. 160 S. 123f.; der Ort der Schlacht wird zusätzlich genannt in anderen Quellen zur Geschichte des Klosters: Courson, Cartulaire, Appendix, Nr. 21-24 S. 361f.
Karl zog sich nach Le Mans zurück, um ein neues Heer für einen Feldzug im nächsten Jahr aufzustellen.
Die frühen Bretonen in Redon erreichen Gehör beim Papst, erhalten von diesem Reliquien, werden jedoch nicht als Könige bestätigt.
Ab dem Juli 848 baut der Abt Conwoion, Genosse Nominoës seine Beziehungen zum Papst aus. Papst Leo (IV.) empfängt die Bischöfe Susannus von Vannes (Susannum episcopum Venetensem) und Felix von Quimper (Felicem Corisopiti), die von einer bretonischen Synode zur Einholung des päpstlichen Urteils bezüglich des gegen sie und andere Bischöfe erhobenen Simonievorwurfes geschickt worden waren, sowie den von Fürst Nominoe von der Bretagne (... Nominoe principis Britaniae ...) entsandten Abt Conwoion von Redon (Conoveum ... Redoni abbatem), der dem Papst auftragsgemäß eine goldene Krone überreicht, ihm über die Pläne Nominoës zur Wiedererrichtung eines bretonischen Reiches berichtet, einen zugehörigen Bittbrief überreicht und die Reliquien römischer Märtyrer erbittet.  ... (Beleg).
848 antwortet Papst Leo (IV.) dem (Herzog) Nominoë (von der Bretagne) auf dessen Anfrage (n. 166) bezüglich der Erneuerung des bretonischen Reiches, gemäß den im römischen Archiv befindlichen Unterlagen habe es nie bretonische Könige gegeben, vielmehr sei die Bretagne den fränkischen Königen untergeben gewesen. Er verweist als Beispiel auf die Herrschaft von (König) Karl dem Kahlen, dem Enkel Karls des Großen, erklärt, hinsichtlich der Absetzung der simonistischen (bretonischen) Bischöfe sei die Anrufung des Metropoliten Amalrich von Tours erforderlich, und gewährt Nominoe die Herzogswürde (... ut dux super populum Britanniae fieret ... ) sowie das Tragen des herzoglichen Goldreifes an Festtagen (... circulum aureum, sicut alii duces, in festis diebus deferret ... ).
In der Bretagne hat der päpstlich verliehene Dux-Titel zur Ausbildung der späteren Vorstellung beigetragen, die Bretagne sei ein Lehen des hl. Petrus. Gemäß dem weiteren Bericht des Chr. Namnetense habe Nominoë im Anschluß an die Rückkehr der Gesandtschaft verbreiten lassen, er solle in päpstlichem Auftrag die simonistischen Bischöfe der Bretagne absetzen und sich selbst zum König der Bretagne machen.
Tatsächlich erfolgte auf einer Synode die Absetzung von vier Bischöfen und die angebliche Neugründung von drei Diözesen, darunter das Erzbistum Dol und Herbers. Bezüglich der anschließend berichteten Königserhebung in Dol wird zumeist die Salbung als zweifelhaft, die Krönung Nominoës jedoch als gegeben angesehen.
In diesem Umfeld finden wir dann die ersten Chartern, in denen unsere Vorfahren auftauchen. Besonders unter Salomon dem III. taucht Spirevvi einigemale auf.
Das Kartular von Saint-Sauveur de Redon enthält eine große Anzahl Urkunden, zum Beispiel über die Pfarrei Fougeray im 9. und 10. Jahrhundert. 852 sehen wir, wie Erispoë, der König der Bretagne, der Abtei von Redon zwei Ländereien schenkt (Moi und Aguliac, an den Ufern der Chère, in der Gemeinde von Fougeray). „Duas randremes Moi und Aguliac in plebe quae vocatur Fulkeriac, super flumen Kaer" . Die Spende von Aguliac wurde 859 von König Solomon bestätigt. ( Cartul. Roton. 24 und 25).
Fulkeriac, Fougeray, seit 903 Fulkeric Major, Grand Fougeray spielte damals für Redon die Rolle einer Schwesterstadt. Bretonische Könige, wie Erispoe und Salomon, die Grafen Pascweten (dort ansäßig) und Alain-le-Grand spendeten Teile Fulkeriacs - oft auch mit einem Hintergedanken, denn es war eine Grenzstadt gegen die Franken. Der Bischof von Vannes, Courganthen residierte dort oft, und Conwoion, der Abt von Redon ließ dort kurz nach der Gründung der Abbaye von Redon durch die Mönche Haelwin und Konwoion das Kloster Mouais gründen.
Weil um 880 die Normannen einfiehlen und Redon zerstörten, fehlen lange Phasen von Kartuarien.

  • Britannien im 9. Jhd.