Spontan, wie alle meine Aktivitäten in architektonischer und künstlerischer Hinsicht, beginne ich für meine 20 Enkel einen Labensablaufbericht.
Zu dokumentieren, dass ich so gut wie nichts von meinen Großeltern weiß:

Mein Vater war Kolonialoffizier in England.
Ich ein typisches Besatzungskind.
Sie haben sich sehr geliebt und wollten heiraten - seine Eltern aber nicht. Sie waren sehr wohlhabend mit einer Textilfabrik, 500 Angestellten und einer prächtigen Villa im Park - in MANCHESTER.

"Das ist der Engländer!", zeigten Weiber auf mich.

Meine Mutter Maria und Vater Norman Tattersall
Photos vorhanden
Meine Mutter hätte auch die OMA nicht verlassen können.

Mein Stiefvater - adoptierte mich mit fast drei Jahren - Er hat mich geliebt, ich Ihn auch.
Er kam als Bauleiter der Fa. Mayreder nach Imst - Wassertunnel der Firma Jenny und Schindler. Er war von einer großartigen Mitmenschlichkeit und hat vielen Imstern und Tarrenzern Arbeit vermittelt, der "Pumpel" lebt heute noch.
Als Nationalsozialist war er nur SOZIALIST und Christ. Der Arbeiter mit Familie war seine große Sorge. Die gefangenen Straßenarbeiter haben ihn geliebt, Kinder liefen ihm zu
Geburtsort Grein an der Donau.

geboren in Grein an der Donau, gelebt in Amstetten, ein Bruder Metzgermeister in München, der 2. in Aistersheim. [ Familie heute Heststeller medizinischer Apparate ]






In Imst hat er den Eisschützenverein gegründet.

Ich: keine Freude mit der Schule ... wollte nur die "Schwimmschule" besuchen.
Die Kramergassler haben nur in der Natur gelebt, wir waren gute Freunde, waren kreative Hüttenbauer - Seilbahn über die Rosengartenschlucht - Schweinle treiben (wie Golf mit Konservendosen), und das große Geschäft, die Specker. Ich war der Speckerkönig, weil ich es zu 3.000 gebracht habe.

Drei Baumhütten perfekt.

die Kramergassler waren:

• Viertler Brüder
• Herbert Ginther
• Walter Praxmarer
• Die drei Leinerbuben [Hausname der Fam. Raich]
• Novak Emil
• Apollonia
• Gustl Stimpfl

Mit der Schule hatte ich wenig Freude. Mein Interese galt ausschließlich dem Zeichnen und Malen. In der 3. Hauptschulklasse wurde ich in die 4. Klasse delegiert, um denen zu zeigen, wie man in der Natur mit Öl malt. In dieser Zeit malte ich Originale und perfekte Kopien, sowie Pläne für Kirchen und ein Einfamilienhaus - Vorbild Haus Dr. Jennewein.
Da nach Schulabschluß Lehrstellen nicht zustande kamen, musste ich in die Fortbildungsschule, aber hinausgeschmissen, weil ich im faden Unterricht "Nackte Akte" gezeichnet habe.

- zwei Waldebilder -

Vater Heltschl vertritt die Meinung, wer ein ordentlicher Baufachmann werden sollte -- muß von "Pike" auf das Handwerk lernen. Also wurde ich als Maurerlehrling "aufgedingt".

Baustelle Straße Imst - Karrösten
Baustelle Straße Imst - Hohe Rinne
beide mit Wasser versorgen und drei Meter lange Bohrer aufgeschnallt auf mein Waffenrad.

Wasserbutte 20l am Rücken
gefüllt beim Lammbrunnen. [Das Gasthaus Lamm stand an der Eisenrieglerkreuzung, heute Landesschülerheim und HAK]

Im Winter 1935 Kasernenbau bei 26° Kälte - Vater Bauleiter für 2 Kasernen - Kalk musste direkt abgelassen werden wegen einfrieren.
Innenputz - Gipsmörtel auf die federnden Binsen. Für Anweisung von Maurer "Glaser" 1 l Schnaps - wöchentlich.
Das Lohnsackl (50 Groschen/h) konnte ich sparen. [entspricht in heutiger Kaufkraft 2,24 €]
Weil nach diesen Strapazen wußte ich,daß dies nicht mein Berufsweg sein kann, sondern: die Architektur
ab 1937 Bundesgewerbeschule.
Mein Interesse vorwiegend

• Hochbau
• Entwerfen
• Kunstgeschichte
• Deutsch

Sportabzeichen
Jeden Tag Tivolisportplatz
Hochsprung 1,75m
100m Lauf 11,6

daneben Segelfliegen mit A und B Schein beim NSFK.

Meine Mutter organisierte sog. Kosttage bei Familien, Kloster Wilten u. Speisehaus
Gewohnt habe ich im Kolpinghaus.
1941 Matura mit sehr gut. Gewerbeschule - Staatsbauschule heute HTL.

Nachdem ein Aufenthalt im Schererschlössel bei der nassen Tante gescheitert ist.
Q: Asurnipal, https://regiowiki.at/wiki/Scherer-Schl%C3%B6%C3%9Fl
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Die Kriegsmatura hat Vater leider im guten Glauben verhindert. Das war mein Glück.

zur Luftwaffe aufgrund der Segelflugprüfungen nach Klagenfurt am 10.08.1941.
gleich vom Anfang wurde ich ketzerischen-antimilitärischen Haltung als Anarchist eingestuft. Anstatt Ausgang jedes Wochenende "Feuerwache". Zum Trotz habe ich meine Uniform dekoriert mit dem Reichssportabzeichen, Segelflufprüfung, HJ-Abzeichen.

verliehen als Sportler erfolgreich
des damaligen Turnvereins JAHN ab dem 8. Jahr.

Für das große Sportfest des gesamten Süddeutschen Raum wurde ich genannt. Dabei lernte ich den guten Freund Johannes Spalt kennen.
Wir räumten toll ab Statt exerzieren ging ich nun täglich auf den Sportplatz trainieren. Wir wurden nominiert für Paris und Jugoslawien.
Im 400m-Lauf den Tiroler Meister mit 54.0 geschlagen. 1. wurde der jugoslawische Meister im 400m Lauf Olymponike.

Zur Zeit (26.I.1999) Rektor
an der technischen Universität in Wien. [Von 1973 bis 1987 war Spalt Professor und Meisterklassenleiter für Innenarchitektur und Industrieentwurf an der Wiener Hochschule für Angewandte Kunst, als deren Rektor er zwischen 1975 und 1979 fungierte. Von 1987 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1990 leitete er eine Architekturklasse mit Schwerpunkt Innenraumgestaltung.]


Jugoslawien Olympia Bewerb

Bordfunkerschule in Oppeln.
Ein Martyrium!
Einsatz FLUMFUNK in der Ukraine - Führerhauptquartier Kapatin.
Statt Frankreich - ab nach STALINGRAD Am STadtrand Flugfunk. Die ganze Nacht Ratak-bomben, ich verkrieche in ein Kellerloch.Sehr gutes Einvernehmen mit den Russen - Mama schickt Lebensmittel - von den Russen Schweinefleich für Hemden.

Kapatin war wohl eher Werwolf in Winizyia
vorher Kurzurlaub, dann mit dem Imster Vögele Karl in Imst von Station zu Station ließen wir es uns gut(gehen) und verlängerten die Anreise um 3 Wochen. In Woronesch haben wir sogar "AIDA" besucht mit der alten verrosteten französischen Knarre.
Karl profezeite Kriegsgericht!

Anfang Jänner
1. Funkspruch:Aushalten bis zum letzten Mann!
Italiener und Rumänen sind bereits ausgebrochen.
2.Funkspruch: Rette sich wer kann!
Der Rückzug ging los - aber wir waren bereits eingeschlossen. Etwa 10. odeer 12. 01.1943, bei 40° minus in einem Kessel. Zusammen mit 300 Soldaten aller Waffengattungen.

7

Offiziere geben den Durchbruch nach Westen für Tagesanbruch bekannt. Statt dessen standen aufgereiht sicher 100 Panzer am Horizont und feuern auf uns.Ich komme zwischen Panzern mit etwa 80 Soldaten durch.
Die Offiziere haben sich bereits in der Nacht abgesetzt Die wenigen "Panje-Schlitten" haben sich durchgesetzt-
Es gab eine einzige Spur im Schnee und immer wieder Einkesselungen und Tote.
Die ersten Soldaten starben bereits an Erschöpfung und wurden aus der Bahn gestoßen - erfroren.

Mein Glück war, daß ich einen Flachmann (Schnaps) hatte, damit habe ich den Panjewagenfahrer bezirzen können, daß ich auf eine Kufe stehen durfte. Nach 14 Tagen: 16:00 bereits dunkel für mich die letzte Attake der Russen - Granatwerfer und MG.
Mich hauts um - den Großteil der Granate hat das Ross und den Schlittenfahrer erwischt und ringsum Tote und schreiende Verletzte - bevor SIE bei mir die Uhr holten, geschah das Wunder.
Ich liege im Schnee mit 7 Schussverletzungen. Im Oberschenkel hat die Granate eine Wunde gerissen wie ein großes Gasthausschnitzel. Steckschuss in beiden Oberschenkeln, Durchschuß rechter Unterarm, Streifschuß Brust, Durchschuss linker Mittelfinger.

Auf die 2. Kufe wollte ein Generalarzt stehen - er wurde mit der Geisel verjagt.

26.01.1943

Schreie nach der Mutter

Aus der Dunkelheit taucht eine Gestalt auf - und wie sich gleich herausstellte, blindgeschossen. Er hatte ein Pferd mit - er legte mich quer auf das Pferd und meinte: " Ich halte mich am Schwanz" - Es gab nur eine Schneespur - diese führte zu einer Hütte, wo die letzten Überlebenden lagen. Ein Soldat hatte Mitleid mit mir und verband mich dürftig - das gefrorene Blut war eine Behelfsisolierung.
Slogan - in der Früh werden wir uns durchschlagen.--
Ich schlief ein.
In der Früh sah ich noch, wie sich die Wagemutigen auf den Weg machten. Das war das endgültige Ende!

Das "Wunder" 2. Teil

Ich erwache im Lazarettzug mit dem Lied "Mein schönes Innsbruck" Lazarett__Ravensburg.

Mama und Frau Apollonio holen mich nach Zams.
Daheim
Die beste Betreuung. Mit Albin Moroder treiben wir viel Schabernak und singen bei Veranstaltungen

Schwester Maria Juliana

Nur wer den Lapis kennt, weiß wie die Liebe brennt.

Mit Krüken zurück nach Oppeln, Ersatzgruppe, Versehrtenstube.
Als Maturant konnte ich die Bücherei führen. Dann plötzlich der Alarm
Stufe 1
Russen im Anmarsch - Kanonenlärm!
Antreten: Tagesbericht, Morgen 7:00 treten ausnahmslos alle mit Spaten an, auch die Versehrten. Es werden Schützengäben geschaufelt!
Als Stubenältester fordere ich alle Verwundeten auf, keinen Spaten zu holen
"Einverstanden" waren am Abend alle.
Am frühen Morgen stehe ich alleine mit meionen Krücken da; der Feldwebel bekam einen bayrischen Wutanfall und garantierte mir wegen Befehlsverweigerung Kriegsgericht.

Abtreten: Ich zum Rapport beim Major mit Stahlhelm und Gewehr.
"Warum haben Sie den Befehl verweigert?"
Ich: "Ich will ja, aber ich kann nicht!"
M.: "Was haben Sie für einen Beruf?"
Ich: "Architekturstudent."
M: "Wo studieren Sie?"
Ich: "In Stuttgart bei Prof. Schmitthenner."
Wunder Nr. 3

Die Soldaten in der Stube waren betroffen - das Kriegsgericht steht bevor!

Major: "Was, bei meinem Freund Prof. Schitthenner studieren Sie? Fahren Sie morgen ab und grüßen Sie mir den berühmten Arch. Schmitthenner.
Die Stubenkameraden staunten nicht schlecht, als ich mich lachend verabschiedete.
"Ja, die Civilcourage, meine Herren - Adjeu!

In Stuttgart "logierte" ich im Zeppelin-Lazarett - besuchte fleißig die Vorlesungen und entwarf Programme (Schulen + Rathäuser). Nach 2 Semestern konnte ich das Vordiplom machen. Ich hatte in Prof. Schmitthenner einen Freund gewonnen. Wir kannten uns schon lange seit er sein Wochenendhaus auf den Teilwiesen baute in Imst.
Die Meisterklasse Schmitthenner musste evakuiert werden nach Tübingen - dort machten wir das Hauptdiplom Dipl. Ing. Architekt Ende April (oder 26.05.) 1945.
Einige km vor den Franzosen wanderte ich nach Imst ...

Zitat: Vom Unscheinbaren in der Baukunst: Das Einfache ist Zeichen der Schönheit (Wahrheit)

Die Gesetze der Baugestaltung sind die Gleichen bei den Großen wie bei den Unscheinbaren. Groß ist, was einfach groß und wahrhaftig gedacht.

Als Absolvent der Staatsbauschule werden den Studierenden 2 Semester nachgelassen.

Die Professoren Bonatz
Keuerleber

Tiedje
Schmitthenner
waren die großen Meister aber nicht im Dienst von Hitler.

Lage Schmitthennerhaus |  Schmitthennerhaus

Das Diplom aus Deutschland wird nicht anerkannt. Das Diplom muß

nostrifiziert

werden.
Also auf nach Graz, nostrifizieren. "Ist noch nicht amtlich"
Vorschlag der Hochschule: Das Hauptdiplom in allen Fächern ablegen.

26. November 1945

bekomme ich mein österreichisches Diplom. Der Dekan, Prof. Zoller hat seine Freude damit und schlägt mir vor, in seiner Entwurfsabteilung als wissenschaftlicher Assistent zu bleiben.
Entwerfe - Bauaufnahmen - Zeichnen.
Man hat mir vorgeworfen, mit meinen Korrekturen sehr streng zu sein, auch mit meinen Landsleuten.
Was dann geschah, hat mein Leben wunderbar bereichert: Maria, die begabte, schöne, intelligente Architekturelevin. ...

Schmitthenner

Man kann die Begabung wecken und fordern, reifen lassen - stärken. DOCH sie mußangeboren sein.
Bauen heißt Ordnung schaffen - und dazu hat der Architekt alle 5 Sinne nötig.
Wir wollen nicht das Besondere, sondern das Beste. Das ist mehr.
Tradition ist nicht Übernahme der Form, sondern Weiterentwicklung der Erfahrung im natürlichen Wechsel der Dinge.
Daran, wie die Menschen ihre Häuser bauen und die Landschaft gestalten, erkennt man die Kultur eines Volkes.


Korrekturzeichnen im Kreasenkeller (?) - die schöne Studentin fällt auf durch Begabung.
Das war ein Schicksalssignal - Sie ist es. Von ihrem Wesen gehen tiefe Wirkungen aus!

Maria! Das war die große Liebe welche zwangsläufig in die Ehe führte

Heirat 16.08.1948

im Dom zu Graz.
Tochter der Maria und Josef Melcher - Schloss Gamlitz,
Gutshof mit Weingarten. Ihr Vater starb vor unserer Hochzeit. Die Geschwister

• Trude, * 1921, verw. Frodl, (verh. m. A. Andersch)
• Elfi Hödl, * 1923
• Fritz, * 1934

[Interessante Daten: viele denkwürdige Ereignisse Norberts fallen auf einen 26.; die Melchers haben folgende Datumskoinzidenz: Opa Josef Melcher stirbt am 12.02.1947, seine Frau Maria Melcher am 12.02.1987

Innsbruck! - gemeinsamer Einstieg in Architektur.
"Das Leben ist nur Leben, weil es seine Transzedenz hat"
Alles kommt aus der Hand Gottes.
Aufenthalt in einem kümmerlichen Zimmer; Bierstindl.
Beruf: als Prof. Berufung an die HTL Ibk 1947
Das kollegiale, kreative Zusammenwirken mit den Schülern brachte mir von begabten Architekten bis heute viel Lob und Dankbarkeit.
1980 Pensionierung - das parallel zum Schuldienst installierte Architekturbüro wird weitergeführt bis 1995.

Innsbruck ab 1947 bis 1995 Büro


gleichzeitig wurde mir die Planstelle Arch. beim Landeshochbauamt angeboten.